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Weinbauinfo Nr. 4

Allgemeiner Entwicklungsstand

Die kalten Temperaturen haben die Entwicklung stark gebremst, so dass zwischen dieser und letzter Woche kaum weiteres Wachstum stattgefunden hat. Wir befinden uns damit noch immer hauptsächlich im 3-4-Blatt-Stadium und damit immer noch ca. 3 Wochen vor dem langjährigen Mittel. Die Wetterprognose meldet für die kommende Woche kaum Änderungen, allerdings steigt zum Wochenende hin die Frostgefahr durch niedrige Nachttemperaturen an. Vor allem die Nächte von Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag können Stand heute frostig werden. Folgt man der langfristigen Wetterprognose wird es kaum wirklich wärmer und sonniger bis Anfang Mai. Dies hat Einfluss auf die Pflanzenschutzmaßnahmen, Näheres im Abschnitt Pilzkrankheiten.

Tierische Schädlinge

Traubenwickler

Der Flug des Traubenwicklers ist wie das Wachstum der Reben stark temperaturabhängig, so dass momentan kaum Flugaktivität zu verzeichnen ist. Die Rebschutzwarte sind seit letzter Woche mit den wöchentlichen Kontrollen tätig und wie immer können die Fangzahlen unter https://monitoring.vitimeteo.de/ eingesehen bzw. beim örtlichen Rebschutzwart nachgefragt werden.

Pilzkrankheiten

Peronospora und Oidium

Analog zum Traubenwickler ist auch bei Peronospora und Oidium durch die niedrigen Temperaturen die Infektionsgefahr stark gesunken. Dazu kommt, dass kaum Blattmasse vorhanden ist. Somit kann, auch aufgrund der weiterhin kaum veränderten Wetterprognose, mit der nächsten (ersten) Pflanzenschutzmaßnahme noch gewartet werden. Regulär startet diese in den Normallagen (d. h. ohne Vorjahresbefall) zum 6-Blatt-Stadium. Ob dies nächste oder übernächste Woche erreicht wird, werden wir sehen. Eine vorsichtige Hochrechnung unter den aktuellen Wettervorhersagen lässt eher auf den Monatswechsel April/Mai schließen. Zum Einsatz kommt dann: 3,6 – 6,0 kg/ha Netzschwefel je nach Produkt plus z. B. Delan WG (0,3 kg/ha) oder Folpan 80 WDG (0,6 kg/ha). Die höhere Aufwandmenge deckt die Phomopsisbehandlung (Schwarzflecken) mit ab. Der zusätzliche Einsatz eines Mittels auf phosphonathaltiger Basis ist ebenfalls aufgrund des geringen Wachstums und der vorhergesagten kühlen Temperaturen noch nicht empfehlenswert.

Weinbauliche Hinweise

Aufgrund der prognostizierten Frostgefahr sollten hohe Begrünungen gewalzt oder gemulcht, sowie die Frostruten noch belassen werden. Dies gilt hauptsächlich für die frostgefährdeten tieferen Lagen. Ausbrecharbeiten sind vor diesem Hintergrund selbstverständlich ebenfalls kontraproduktiv. 

Sonstige Hinweise

Vom 22.-30.04.2024 bin ich im Urlaub. Die Vertretung hat Weinbauberater Johannes Werner aus Offenburg, erreichbar unter 0175 2623256 oder johannes.werner@ortenaukreis.de.

Die nächste Weinbauinfo folgt regulär Anfang Mai sowie nach Bedarf nächste Woche über meinen Kollegen Johannes Werner.

Gez. Renz
Weinbauberatung Landkreis Emmendingen

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